Falls du das Licht der Welt in einer abgeschiedenen Hütte ohne fremde Hilfe erblickt hast und seitdem unfallfrei und kerngesund lebst, warst du wohl noch nie auf professionelles Pflegepersonal angeweisen. Wenn du dereinst vom Blitz getroffen wirst (Wahrscheinlichkeit 1:6 Millionen) oder ähnlich, anstatt ins Altersheim zu kommen, bleibt das auch so.
Für alle anderen gilt: Der Tag, an dem du auf professionelle Pflege angewiesen sein wirst, wird kommen. Pflege geht uns also alle an, ob jetzt oder in Zukunft.
Da die Pflegebranche so enorm wichtig ist, sie aber weltweit zu wenig Anerkennung, Wertschätzung und Geld bekommt, gibt es jeden 12. Mai den internationalen Tag der Pflege. Das diesjährige Motto lautet “Our Nurses. Our Future.”. Fun fact am Rande: Einen “internationalen Tag der Banken” gibt es nicht.
Die Unia nimmt dieses Zukunftsmotiv, formuliert es etwas dynamischer und fordert “Vorwärts statt Rückwärts!” und meint damit die bisher zu langsame Umsetzung der Pflegeinitiative.
Damit sich die Arbeitsbedingungen der Pflegenden verbessert und weniger von ihnen den Beruf aufgeben, fordern sie fünf Sofortmassnahmen:
- Deutliche Lohnerhöhung bei gleichem Pensum bzw. Arbeitszeitreduktion bei gleichem Lohn
- Massive Erhöhung der bestehenden Zulagen und Zeitgutschriften sowie Einführung von Zulangen für kurzfristige Dienstplanänderungen
- Mehr Ferien (5 Wochen bis 49, 6 Wochen ab 50 und 7 Wochen ab 60)
- Tatsächliche Erfassung und Abgeltung der ARbeitszeit, z.B. inklusive Umkleidezeit, Wegzeit von einem Einsatz zum nächsten in der Spitex
- Zuschüsse für familienergänzende Kinderbetreuung
Standaktionen, Demos und Betriebsbesuche
Heute ab 10 Uhr gibts auf dem Berner Bahnhofsplatz eine Standaktion. Um 17.30 Uhr startet in Solothurn der Walk of Care. Und auch in zahlreichen anderen Schweizer Städten sind Aktionen, Demos und Betriebsbesuche geplant.